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Nein zur Mindestlohn-Initiative

Mindestlohninitiative würde der Textilpflegebranche das Genick brechen!

Der Textilpflegemarkt ist hart umkämpft. Die Lohnkosten in der Branche umfassen mehr als die Hälfte der Gesamtkosten. Die Textilpflegebranche bietet unter anderem viele Arbeitsplätze mit stark repetitiven Tätigkeiten. Diese eignen sich optimal für Personen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit oder geringeren Qualifikationen. Auch Anstellungen für Wieder- oder Quereinsteiger und Teilzeitarbeitende macht die Textilpflegebranche möglich. Wird die am 18. Mai zur Abstimmung gelangende Mindestlohn-Initiative angenommen, wird der Lohn mit Ferienzuschlägen und 13. Monatslohn im Endeffekt für eine ungelernte Aushilfe ohne Erfahrung und Sprachkenntnisse über 4000 Franken pro Monat betragen. Dies hat Auswirkungen auf das ganze Lohngefüge. Alle Löhne im unteren Bereich müssten eine Aufwertung erfahren – ausgebildete Fachkräfte mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis oder Personen mit einigen Jahren Berufserfahrung, wollen verständlicherweise nicht mit dem Mindestlohn abgespiesen werden. Die Folge wäre ein Dominoeffekt, der zu massiven Mehrbelastungen der Unternehmen führt. 

Die höheren Lohnkosten müssten auf die Kundschaft überwälzt werden, was zu einer massgeblichen Verteuerung der Dienstleistungen führen würde. Textilreinigungsbetriebe gehen bei einer Annahme der Initiative von einer Preiserhöhung von 10% aus. Da die Kunden auf Preisanpassungen sehr sensibel reagieren wird die Überwälzung der durch die Mindestlohninitiative verursachten Kosten auf die Kunden schwierig. Denn die Erfahrung zeigt, dass das Auftragsvolumen bei einer Preiserhöhung von 10% um mindestens 5-10% abnimmt – dies hätte unweigerlich einen Stellenabbau im gleichen Umfang zur Folge.

Die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und Investitions- bzw. Standortentscheide würden stark beeinflusst. Vor allem Grosskunden mit umfangreichen Wäschemengen werden leicht ins nahe gelegene Ausland ausweichen können und dort ihre Wäsche viel günstiger waschen lassen, was ökologisch ein Unsinn ist. In grenznahen Gebieten, aber auch bis ins Mittelland hinein, würde dieses Verhalten institutioneller Kunden viele Textil-Service Betriebe in Konkurs treiben.

Die Auslagerung oder Wegrationalisierung der Stellen im Tieflohnbereich und eine stärkere Automatisierung sind logische Folgen. Das trifft genau jene, die die Volksinitiative zu schützen vorgibt. Die Mindestlohninitiative hat das Potenzial Jobs zu vernichten. Denn ohne Rücksicht auf die unterschiedlichen Regionen der Schweiz und ohne auf die einzelnen Branchen einzugehen, will die Initiative einheitlich für das ganze Land einen staatlich diktierten Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde einführen. Für diese unüberlegte Forderung würden insbesondere Branchen mit tiefen Margen büssen. Am 18. Mai 2014 geht es darum, ob die KMU weiterhin mit vernünftigen Löhnen kalkulieren können oder Jobs abbauen bzw. auslagern müssen. Es geht aber auch darum, ob weniger Qualifizierte und Wiedereinsteiger bzw. Wiedereinsteigerinnen Chancen auf einen Arbeitsplatz erhalten oder nicht. Deshalb sagt der Verband Textilpflege Schweiz entschlossen Nein zum staatlich diktierten Mindestlohn!

2018 Verband Textilpflege Schweiz