Der Verband Textilpflege Schweiz VTS begrüsst es, dass der Bundesrat seit März 2022 mit der Schweizer Gasbranche arbeitet, um die Gasversorgung im kommenden Winter sicherzustellen. Der VTS empfiehlt seinen Mitgliedern, wo immer möglich und sinnvoll, gasbetriebene Maschinen und Anlagen auf Öl oder Strom umzurüsten. Auch sollten betriebsspezifische Szenarien entwickelt werden, wie mit Energieengpässen im Ernstfall umgegangen werden soll. Der VTS appelliert an die Eigenverantwortung seiner Mitglieder. Doch damit wird das Problem nicht vollumfänglich zu lösen sein.
Sollte es effektiv zu einer Gasmangellage kommen, würde der Erdgasverbrauch kontingentiert werden. Dies hätte weitreichende Folgen, denn Wäschereien und Textilreinigungen können nicht auf Vorrat produzieren. Die Aufbereitung von Textilien erfolgt in einem steten Kreislauf, um Kunden mit den benötigten Artikeln zu versorgen. Spitäler, Altersheime, Arztpraxen, Hotels aber auch die Lebensmittelindustrie oder Industriebetriebe sind täglich auf saubere und hygienisch einwandfreie Textilien angewiesen. Bettwäsche, Arbeitskleidung, Schutzausrüstung – ohne dies funktioniert das Gesundheitssystem oder auch die Lebensmittelherstellung nicht. Der VTS appelliert deswegen an die Regierung, Textilservicebetriebe auch zur Kategorie der «geschützten Verbraucher» zu zählen, da sie für das Funktionieren der Gesellschaft systemrelevant sind.
Die Branche im Überblick
Die Textilpflegebranche beschäftigt rund 7000 Mitarbeitende in der Schweiz. Viele Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Betriebe aus der Gastronomie, der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie lassen ihre Textilien in industriellen Wäschereien aufbereiten. Ohne diese Dienstleistung kämen viele Bereiche der Schweizer Wirtschaft zum Stillstand.